Wenn das Makler-Exposé die besonders ruhige Lage und das große Kreativ-Potential des Handwerker-Objekts hervorhebt, dann sehen Andere vielleicht eher die hoffnungslose Abgeschiedenheit einer sanierungswürdigen Bruchbude. Diese sehr subjektiven, aber auch viele ganz sachliche Preisfaktoren werden immer eine Rolle in Verkaufsverhandlungen von Häusern und Grundstücken spielen. Denn die Immobilienbewertung ist mit einer ganzen Reihe von bautechnischen oder juristischen Faktoren verbunden.
Und die tatsächlich objektiven Kriterien geben naturgemäß eine größere Sicherheit in der Finanzplanung. Dazu gehören, du wirst es geahnt haben, auch die vielfältigen Disziplinen der Geodäsie, deren Datenanalysen zum Beispiel in Kredit-Angebote zu Finanzierungsanfragen mit einfließen. Die typischen Fragen in diesem Umfeld sind dann: Welcher Grundstücks- und Gebäudepreis ist im aktuellen Marktumfeld erzielbar? Welcher Preis ist längerfristig marktüblich?
Für eine verlässliche Immobilienbewertung braucht es den präzisen Blick auf die Details bei gleichzeitiger Übersicht auf das Große und Ganze. Präzision bei der Gebäude- und Grundrissanalyse zum Beispiel in der Frage, ob das Gebäude bereits barrierefrei zugänglich ist. Und die Weitsicht bei der Einschätzung einer langfristigen Entwicklung von Mietpreisen in Relation zum dann verfügbaren Einkommen.
Die Geodäsie bietet in der Welt der Immobilien beste Karrierechancen. Wenn du beispielsweise nach deinem Studium erfolgreich das technische Referendariat absolvierst, kannst du Mitglied der Royal Institution der Chartered Surveyor werden – einer internationalen Organisation von Landmesser*innen und Grundstücksschätzer*innen – gegründet in Großbritannien und inzwischen weltweit aktiv und anerkannt.
Gebäude- und Grundriss-Analysen für eine präzise Marktbewertung haben schon jetzt ihren festen Platz in der Welt der Geodäsie.
Anna Harten (25) studiert im 2. Mastersemester Geodäsie an der Hochschule Bochum.
